TAMARA GEISSER

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SPEKULATIVES DESIGNPROJEKT FÜR DAS JAHR 2110

Was wäre, wenn dein Aussehen für andere immer als attraktiv empfunden wird?

Das Ziel des Kurses war es, anhand der vier Schritte der Experiential Futures Ladder, ein fiktives Setting, Szenario, Situation und Objekt in der Zukunft zu entwickeln. Ich möchte mit meinem spekulativen Design-Projekt eine kritische Intervention zum Thema Schönheit in der Zukunft anführen und Aufmerksamkeit auf gegebene und zu erwartende Missstände lenken.

Mithilfe des Mikroimplantats ‚ritu‘, ist es in der Zukunft für jeden Menschen möglich, für andere Personen attraktiv auszusehen. Das Implantat basiert auf Gesichtserkennung, künstlicher Intelligenz und Augmented Reality Projektionen. Mit Hilfe der Sicherheitskameras der Regierung, kann das System im öffentlichen Raum ein perfektes Bild auf das ritu Implantat projizieren.

Wie würdest du aussehen wollen, wenn du es dir aussuchen könntest?
ritu – Beauty for everyone
2090 – 2110

„ritu“ – ist ein Projekt der chinesischen Regierung, welches erstmals 2090 vorgestellt wurde. Dabei handelt es sich um ein Mikroimplantat, welches jedem Menschen an beliebig vielen Körperstellen eingesetzt werden kann (Gesicht, Bauch, Po, Brust).

 

Menschen die ritu verwenden, können sich durch die Kameras und Drohnen im öffentlichen Raum ein virtuelles Bild auf die Implantate projizieren lassen. Die Kameras, die mit KI und Gesichtserkennung ausgestattet sind, analysieren das Umfeld der ritu-Nutzer:innen und erkennen die Menschen, welche sich in deren Blickfeld befinden. Dadurch können sie mit Hilfe von Augmented Reality ein kontinuierliches Bild auf das ritu-Implantat projizieren, welches von den betrachtenden Personen als attraktiv empfunden wird. Durch die Anwendung des Mikro Implantats ritu, ist es seitdem jedem Menschen möglich in der Öffentlichkeit attraktiv zu sein.

Niemand wird mehr durch genetisch bedingte Schönheitsattribute bevorzugt. Jede:r kann schön sein. Mehr Chancengleichheit, mehr Gleichberechtigung und bessere Beziehungen.

Wenn die Anwendung auch im persönlichem Raum funktionieren soll, dann benötigt es auch in privaten Räumlichkeiten Kameras. Dazu müssen die ritu-Nutzer:innen der Regierung die Erlaubnis erteilen, dass diese auch in ihren privaten Wohnungen Kameras installieren dürfen. Somit kann ritu kontinuierlich funktionieren und die Maske von Schönheit muss nie wieder abgelegt werden.

mask off – Die Protestbewegung
2110

Die chinesische Regierung verhandelte mit der EU und der Nato Verträge zur Nutzung von ritu aus. Parallel dazu entwickelten sich vielen Ländern Protestbewegungen die gegen die Einführung von ritu demonstrierten. Die Anhänger:innen der „mask off“ Bewegung protestierten gegen die Einführung von ritu und den damit verbundenen Verlust von Individualismus, Freiheit und Intimität. Die Rebell:innen versuchten mithilfe von Demonstrationen und Protestplakaten Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ihr optisches Erscheinungsbild ist bewusst provokativ und auffallend. Mit bewussten Gesichtsbemalungen und Gesichtstattoos wollen sie ein Zeichen setzen und heben sich dadurch deutlich von den ritu-Nutzer:innen ab.

Schönheit zum Preis von Individualismus, Freiheit und Intimität?

Als Gestaltungselement wird ein verpixeltes Punktraster angewendet. Diese Verpixelung findet sich auch teilweise in der Typografie wieder. Neben der Groteskschrift „Neue Montreal“, werden einige Buchstaben bewusst verpixelt in der „Mondwest“ dargestellt. Dieses Gestaltungselement erzeugt einen optischen Bruch bei den Betrachter:innen. Die Verpixelung ist eine Anspielung auf das virtuelle Bild, welches von den Kameras der Regierung auf das ritu Implantat projiziert wird. Es ist nicht real und basiert lediglich auf einer holografischen Darstellung von Augmented Reality, künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennung.

Diskurs & Mögliche Fragen
Was bedeutet Schönheit für dich?
Wie oft schaust du täglich in den Spiegel?
Was siehst du wenn du dein Spiegelbild betrachtest?
Fühlst du dich schön?
Hast du schon einmal den Wunsch verspürt an deinem Aussehen etwas zu verändern?
Hast du Angst vor dem Altern und den damit verbundenen Veränderungen deines Aussehens?
Gibt es Menschen die du attraktiver findest als dich selbst?
Glaubst du, schöne Menschen haben bessere Chancen in ihrer beruflichen Zukunft und in ihrem sozialen Leben?
Werden deiner Meinung nach, Menschen, die nicht dem optischen Ideal entsprechen von der Gesellschaft mehr ausgegrenzt?
Würdest du deinen Kindern wünschen, ein schönes Aussehen zu haben?
Was wäre, wenn nicht das genetische Erbgut deiner Eltern und Vorfahren dein optisches Erscheinungsbild bestimmen, sondern einzig und allein du selbst?
Was wäre, wenn dein Aussehen durch die Anwendung von ritu, für andere immer als attraktiv empfunden wird?
Würdest du ritu benutzen?
Aufgabenverteilung

Ich habe bei diesem Projekt alle Aufgaben und Tätigkeitsfelder selbstständig übernommen. Art Direktion, Illustration, Poster Design und Video.

Betreuung

Prof. Brian Switzer und Esther Mildenberger